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Mikrobiologische Therapie
Verdauungsstörungen und entzündliche Darmerkrankungen haben oft eine Störung der Darmflora als Ursache, aber auch viele chronische Krankheiten, die sich an Schleimhaut (Mukosa) oder Haut abspielen. Dazu zählen allergische Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis, aber auch Rheuma und manche Autoimmunkrankheiten. Darmsanierung – die Darmflora wieder in Ordnung bringen – ist in der Bevölkerung schon ein Begriff. Dies bedeutet „Mikrobiologische Therapie“, d.h. Krankheiten mit gesundheitserregenden Mikroben behandeln oder im Vorfeld vorbeugend deren Ausbruch vermeiden. Insgesamt kommt es dadurch zu einer Stabilisierung der Grenzflächen unseres Körpers zwischen außen und innen.
„Probiotika“ (griechisch = für das Leben) sind mikrobielle Präparate, die über eine Verbesserung des Mukosa Immun Systems und der inneren und äußeren Grenzflächen und deren Milieu arbeitet. Antibiotika töten Krankheitserreger ab, sie nehmen dem Körper damit die Arbeit ab. Probiotika greifen feindliche Bakterien an über eine Stärkung der körpereigenen Abwehrsysteme. Eingesetzt werden physiologische lebende und abgetötete Bakterien oder deren Bestandteile als Gesundheitserreger der Immunflora (Abwehrflora): Enterokokken und E. Coli, sowie lebende Keime der Schutzflora: Bifido- und Laktobazillen (Milchsäurebakterien) zur Milieustabilisierung. Durch diese Therapie kommt es im Körper zu einer Normalisierung der natürlichen Abwehrkräfte und der Immunreaktionslage, auch einer Verbesserung der Stoffwechselfunktionen in Aufnahme unserer Vitalstoffe und Entsorgung unserer Abfallstoffe.
Die Wirkung der Mikrobiologischen Therapie beruht auf einer Veränderung des Milieus an der Darmschleimhaut (pH-Regulierung), der Nährstoffversorgung der Enterozyten und der Floramodulation. Ein weiterer Wirkmechanismus ist der regulative Einfluss von Mikroorganismen (Immunkeimen) auf das Mukosa-Immunsystem. (Definition des Arbeitskreises für mikrobiologische Therapie)
Mikrobiologische Therapie ist kein „Schnellschuss“, sondern langfristige Anregung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Als langzeitige Therapie für chronische Erkrankungen sollte sie über mehrere Monate angewendet werden. Sie wirkt durch einen Training Effekt auf das Immunsystem und den Stoffwechsel des gesamten Körpers, deren Erfolg Zeit braucht. Die erste Verbesserung z.B. der Darmsymptomatik wie Konsistenz und Geruch des Stuhls zeigt sich aber schon schnell nach Beginn der Behandlung.
Darüber hinaus stellt die Autovaccin eine besondere Behandlungsmöglichkeit dar. Wörtlich übersetzt bedeutet Auto Vaccine „Eigenimpfstoff“. Dieser wird für den Patienten individuell hergestellt und enthält Bakterienwand Bestandteile seiner eigenen Darmbakterien oder Krankheitserreger, die wie eine Eigen Impfung eingesetzt werden. Die Autovaccine kann als Injektion oder zum Einnehmen oder Einreiben verordnet werden.
Siehe dazu auch die Fachgesellschaft "Arbeitskreis für Mikrobiologische Therapie" www.AMT-Herborn.de.
Dr. Michael Schreiber ist Curriculum zertifizierter Spezialist für Mikrobiologische Therapie.